Pinot Blanc

Der Hauptname vieler französischer Rebsorten soll auf das Aussehen der Pinot-Trauben zurückgehen, die dem Zapfen einer Kiefer ähneln. Man kennt über 100 verschiedene Pinot‘s, allerdings sind viele davon nur Synonyme. Die wichtigsten echten Mitglieder der Pinot-Familie sind Pinot blanc, Auxerrois, Pinot gris, Meunier und Pinot noir – alle stehen in einem Verwandtschaftsverhältnis.

Meinte man ursprünglich, der Pinot blanc, auch Weißer Burgunder genannt, ist eine Mutation des Pinot gris/Grauburgunders, sozusagen ein Enkel des Blauen Burgunders, gilt nach neuesten Genforschungsergebnissen aber als sicher, dass der Weiße Burgunder vom Traminer x Schwarzriesling abstammt. Früher wurde diese Rebsorte auch oftmals mit dem Chardonnay verwechselt, der ebenso der Burgunderfamilie zuzurechnen ist. Hochburgen sind in Frankreich Elsass und Burgund. Mit zunehmender Bedeutung in Österreich (Nummer 3 in der Rebsortenstatistik nach Grünem Veltliner und Welschriesling mit fast 2.000 ha, Stand: 2009) erfreut sich die Rebsorte auch in Deutschland, Norditalien, Tschechien, Slowenien und Kalifornien zunehmender Beliebtheit. Sortenreine Pinot blanc sind oftmals am Mandelaroma erkennbar und haben sehr großes Alterungspotenzial.

Unser Pinot blanc ist nicht nur ein Qualitätswein, sondern gilt nach den Regeln der katholischen Kirche als naturreiner Messwein St. Georg. Der Messwein steht symbolisch für das Blut Christi und war bis in das 15. Jhdt. aus Rotweintrauben. Er wurde durch Papst Sixtus IV. 1478 erstmals als Weißwein zugelassen. Die Herstellung von Messweinen erfolgt nach bestimmten, von der Kirche festgelegten Vorschriften der natürlichen Reinheit und Unverfälschtheit. „Naturrein bedeutet, die Weinherstellung erfolgt ohne chemische Behandlung der Weingärten und ohne technologische Maßnahmen im Keller. Der Messwein wird mit Eiweiß stabilisiert, darf auch heute noch nicht entsäuert oder aufgebessert werden und darf nur mit Erlaubnis des Bischofes hergestellt werden. Die Genehmigung gilt nur für 5 Jahre und muss immer in einem Prüfverfahren erneuert werden. Der bekannte Waldviertler Weinpfarrer Hans Denk soll den Weincharakter einmal wie folgt definiert haben: "Er soll aus gottgefälligen, also aus reifen Weintrauben gewonnen werden. Er soll gut schmecken, aber nicht so gut, dass dieser verführerisch wirken würde." Und dies trifft bei unserem Messwein weitest gehend zu, nur mit dem "nicht verführerisch sein" tun wir uns immer sehr schwer.

Es erwartet Sie im Glas ein kräftiges Goldgelb, Aprikosenduft, Zitrone, dezent nussiges Aroma, nobles Aromenspiel, am Gaumen Limette, gelbe Grapefruit, leichte Mineralik, harmonisch im Körper, im Abgang dezentes "Burgunderbitterl", ungemein schmeichlerisch, animierender Nachhall. Ein Burgunder mit Eleganz und Finesse!

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